Sports & Politics
Über den Wolken
Dieser Tage hat Almuth Schult, renommierte Fußball-Torhüterin beim VFL Wolfsburg, ihre Verwunderung darüber zum Ausdruck gebracht, dass der Deutsche Fußball-Bund für die Reisen der Herren-Nationalmannschaft zu den weit verstreuten Spielorten der Europameisterschaft eine litauische Fluggesellschaft verpflichtet hatte. Sie argumentiert mit den vielen tausend Kilometern zusätzlich vom Heimathafen der Fluglinie, um unsere Jungs an Bord zu nehmen. Dieser Umweltaspekt ist zweifellos relevant, denn alle Welt jammert über die Klimaänderung, doch an Stellschrauben, die man selbst bedienen kann, dreht kaum jemand.
Gut, dass Almuth Schult hier einen Stein ins selbstgefällige DFB-Wasser geworfen hat. Der Vorgang birgt zudem noch andere Aspekte: Hat der DFB nicht einen Sponsoren-Vertrag mit der Lufthansa bis Jahresende? Oder waren die Kraniche zu teuer? Und was ist mit der Qatar Airways-Geschichte? Kein Redebedarf seitens des DFB, denn dort sind die Herren mit sich selbst beschäftigt. Die Interimspräsidenten Koch und Peters, zuvor waren sie „nur“ Vizepräsidenten, welch' ein Aufstieg, nachdem Fritz Keller ausgemustert wurde, gefallen sich wieder – Medienberichten zufolge - in Grabenkämpfen. Das dauert, denn der DFB-Bundestag, der einen neuen Präsidenten wählen soll, ist erst für März 2022 anberaumt.
Das Schauspiel der Kandidatensuche geht weiter, und das gemeine Volk wird bis dahin Freude am zweitklassigen Schauspiel jener Herren haben, die sich über den Wolken wähnen, meint Style PASS.
