Sports & Politics
Seid umschlungen, Millionen
Selten hat sich die These vom „unpolitischen Sport“ so deutlich als Geschwafel herauskristallisiert, wie dieser Tage. Manche Sportler fühlen sich berufen, zum aktuellen Nahost-Konflikt Stellung zu nehmen, wobei einigen (Bayern München; Mainz 05) vorgeworfen wird, die Hamas-Greueltaten in Israel zu verschweigen und einseitig das Leid der Palästinenser im Gaza-Streifen zu benennen, ja den Hamas-Terror zu verherrlichen.
So manchem Instagram-Schreiber wäre dabei Schweigen zu wünschen, anstatt sich als unbedarft zu entkleiden.
Fast absurde Dimensionen nimmt die Kontroverse um Ex-Weltfußballer Karim Benzema an, dem der französische Innenminister Gérard Darmanin Nähe zur Islamischen Moslembruderschaft vorwirft. Benzema keilt in Verkennung seiner Bedeutung zurück, er wolle den Innenminister verklagen.
Benzema ist ein begnadeter Kicker, der in Frankreich und Spanien so ziemlich alles gewonnen hat, was einem im Fußballer-Leben als Mittelstürmer an Ehrungen zuteil werden kann. Karim Benzema hat den Ruhm nicht immer gut verdaut, es kam in seinem Privatleben zu unschönen Vorgängen und Vorwürfen einschließlich gerichtlicher Verurteilung.
Jetzt hat sich der 35-Jährige in Saudi-Arabien verdingt, wo er bis 2026 noch einmal Millionen scheffeln will.
Nun ist die Position Saudi-Arabiens im Nahost-Konflikt schillernd bis zweideutig!
Die Position von Benzema wird so, dessen sollte er sich bewusst sein, in ein politisiertes Licht gerückt.
Denn: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, wusste schon Martin Luther. Leider ist das so, meint Style PASS in melancholischer Weltbetrachtung.
