Sports & Politics
Noname sagt mal was
Einer der Lieblingsverbände von Style PASS ist der Deutscher Fußball-Bund (DFB). Seit Jahren auf dem Selbstfindungs-Trip, verheddert er sich zwischen Regionalinteressen, deren Repräsentanten wie Kurfürsten im Mittelalter hantieren, und dem spannungsvollen Verhältnis zur DFL (Deutsche Fußball-Liga). Plus Finanzprobleme, die den Verband beuteln.
Der Interessensausgleich fällt schwer, die vielen Einzelsüppchen zusammenzubringen ergibt traditionell allenfalls einen ungenießbaren Eintopf.
Gesteuert wird der DFB vom Präsidenten Neuendorf und einem Präsidium aus 14 Personen, sofern Style PASS richtig gezählt hat. Dort gibt es zwei erste Vizepräsidenten, sowie einige Vizepräsidenten, dann noch Schatzmeister und so weiter. Heruntergebrochen auf normales Vereinsleben ergibt das ein Wirrwarr sich überschneidender Meinungen und Interessen, Zuständigkeiten und persönlichen Eitelkeiten.
Jetzt meldet sich ein Noname zu Wort, DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert, der dem niedersächsischen Fußballverband vorsteht.
Schon mal gehört, diesen Namen?
Na, da wurde es Zeit, findet Style PASS. Noname hat rechtzeitig zu Silvester einen Böller gezündet. Übt heftige Kritik an der Nationalmannschaft, die offenbar nur zu 85 Prozent Einsatz zeige, und pickt zwei Kicker besonders heraus: Kapitän Gündogan sowie Flankengeber Kimmich, und fordert neue Spieler. Der Aufschrei ist groß. Sportdirektor Völler macht einen auf wütend und gekränkt, Nationaltrainer Nagelsmann grummel erst einmal nach innen.
Für Style PASS stellen sich mehrere Fragen. Hat Schaffert sachlich recht? Handelt Schaffert aus Verantwortungsbewusstsein oder nur aus Profilierungssucht? Wurde er von etablierten Kollegen im Präsidium vorgeschickt, um vielleicht Verkrustungen aufzubrechen?
Style PASS gratuliert auf jeden Fall, denn Mister Noname hat sich jetzt einen Namen gemacht: Ralph-Uwe Schaffert.
