Sports & Politics

Eine Analyse zum aktuellen Fußballgeschehen

Mit breiter Brust

Mach End o Herr mach Ende“ heißt es im Kirchenlied, und so ein Seufzer geht einem über die Lippen im Gedenken an die Fußballweltmeisterschaft im Emirat Katar. Es gibt Gewinner und Verlierer. Zu den Gewinnern gehört das Emirat, das auf der Weltbühne beachtet wird, weil es Großveranstaltungen „super“ durchzieht – und weil es auf riesigen Gasvorkommen sitzt.

 

Gewonnen hat natürlich Argentinien, denn der Titel hat ein zerrissenes, von Wirtschaftskrisen und politischer Ranküne gebeuteltes Land wenigstens für einige Tage in einer Wolke der Euphorie vereint. Zu den Verlierern gehört Fifa-Präsident Gianni Infantino, der an Glaubwürdigkeit verloren hat, wenn er denn überhaupt welche vorweisen konnte. Aber auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat kräftig Federn gelassen, denn vom Macher-Image bleibt nicht viel übrig. Sein Ungeschick in der Armbinden-Problematik, sein selbstbewusstes Vorpreschen in Sachen Infantino-Wiederwahl, ohne andere europäische Verbände zum Schulterschluss bewegen zu können, und nicht zuletzt die seltsame Task Force rücken ihn in die Nähe unglücklich agierender Vorgänger. Die schnelle Eingreiftruppe aus altvorderen Super-Kickern und Funktionären kann ihm höchstens als Alibi dienen, falls auch die Europameisterschaft 2024 versemmelt wird. Und in der Haut von Nationaltrainer Flick möchte niemand stecken, denn er muss befürchten, dass ihm die Experten zumindest indirekt hineinreden werden, wenn es knirscht. Dafür ist ja eine schnelle Eingreiftruppe installiert.

 

Gewinner und Verlierer

 

Hauptverlierer ist natürlich „unsere“ Herrenfußball-Nationalmannschaft, mit der sich momentan kaum jemand identifizieren mag. Erst hatte sie kein Glück. und dann kam noch Pech dazu. Dafür gibt es nachvollziehbare Gründe, denn die von sich überzeugten Herren plus ihre Funktionäre scheinen den Schuss nicht gehört zu haben. Selbstgefällig wurde immer wieder das Mantra von der „Qualität“ herunter gebetet, ohne zu begreifen, dass anderswo auch Fußball gespielt wird. Beispiel Japan: Seit Jahren mischen deren Kicker die Bundesliga auf und haben generell in Europa viel Erfolg. Aber Bernd Neuendorf gab sich vor dem Spiel absolut siegessicher, Zweifel wurden ausgeblendet, damit „mit breiter Brust“ ins Spiel hineingegangen wurde. Nach der 2:1 Niederlage war die Brust ein bisschen schmaler.

 

Auch eine Gewinnerin hat Style PASS ausgemacht. Almuth Schult überzeugte als Expertin in der ARD durch klare Worte und Analysen, wobei sie auch die „Task Force“ nicht aussparte. Dass sie jetzt als Markenbotschafterin für den Elektrohändler „euronics“ Werbung macht, sei ihr gegönnt, vor allem vor dem Hintergrund des massiven Gehaltsgefälles zwischen Männern und Frauen, das Style PASS auch in Zukunft mit breiter Brust thematisieren wird.

 

Wie salonfähig ist Korruption bereits fragt Style PASS?

Es ist alles sehr peinlich!

Im Schwäbischen kursiert ein Witz: Der Förster stellt einen Wilderer, der ein Reh auf den Schultern trägt. Doch der motzt mit dem toten Tier und sagt, „Huch, wie kommst Du auf meinen Rücken?“

So ähnlich ergeht es dem staunenden Betrachter des Europa-Schauspiels, wenn Eva Kaili, geschasste Vizepräsidentin des EU Parlaments, jetzt einen geheimnisvollen Dritten ins Spiel bringt, der ihr die Taschen mit Bargeld gefüllt habe.

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