Sports & Politics
Krieg und Frieden
Traurige Zeiten für alle Pazifisten: Wer hätte gedacht, dass ein gesellschaftlicher Konflikt, wie der zwischen Russland und der Ukraine, auch heute noch mit Waffen ausgefochten wird? Die Kooperation zwischen Borussia Dortmund (BVB) und Rheinmetall sorgte bei Fußballfans und Bürger*innen für reichlich Kritik.
Style PASS sprach mit dem BVB und Rheinmetall über die Kooperation.
Nach wie vor selbstbewusst gibt sich der BVB gegenüber Style PASS, offenbar denkt man dort, dass Waffen nach wie vor zum Arsenal der Ausformulierung einer Demokratie gehören: "Wir halten es für wichtig, uns in diesen Zeiten für unsere Demokratie einzusetzen. Wir halten es für wichtig, dass die Bundesrepublik Deutschland die Ukraine nach Kräften unterstützt. Wir halten es obendrein für wichtig, dass unser Land im Stande ist, sich selbst und seine Demokratie mit moderner Technologie zu verteidigen", führt der BVB aus und ergänzt: "Umfragen legen nah, dass nach wie vor ein Gros der Bundesbürger dieser Meinung ist."
Wichtige "Arbeit" und rechtsstaatliche "Kontrolle"
Rheinmetall leiste als deutsches Unternehmen eine "wichtige Arbeit, so der BVB: "Eine Arbeit, die durch die Bundesrepublik Deutschland kontrolliert wird."
Warum allerdings eine Fußballclub, der eigentlich für Teamgeist und Erfolg durch Kooperation und sportlichen Ehrgeiz steht, mit einem Rüstungsunternehmen anbandelt, wird Style PASS wie vielen anderen nicht klar. Wäre gerade in Zeiten des Krieges auch von unserem "Breitensport" Fußball ein klarer Appell für eine Lösung des Konflikts auf diplomatischem Wege nicht die stärkere Message gewesen?
Dass sich der BVB auf dünnem Eis bewegt, scheint dem Club offenbar selbst klar, als man gegenüber Style PASS zu Protokoll gibt: "Den Diskurs über die Bedeutung eines Konzerns wie Rheinmetall inmitten der Zeitwende, die verschiedene Politiker fast aller demokratischer Parteien für sich selbst in den vergangenen Monaten öffentlich beschrieben haben, wollten wir ermöglichen und akzeptieren selbstverständlich jede Meinung, die nicht unserer entspricht. Intern wie extern."
Style PASS hält die Aufrüstung in jedem Fall für den falschen Weg. In Zeiten einer globalisierten Welt sollte über Ländergrenzen hinweg Humanismus, Menschenrechte und eine pazifistische Grundhaltung die Basis bilden, Partikularinteressen zu moderieren und gesellschaftliche Konflikte zu lösen. Und, Hand aufs Herz, vom Krieg profitiert aktuell die Rüstungsindustrie.
Style PASS hat deshalb auch Rheinmetall ein paar Fragen gestellt!
Style PASS: Was waren die Argumente für Rheinmetall, eine Kooperation mit dem BVB einzugehen?
Rheinmetall: Mit dem BVB und Rheinmetall haben sich zwei Partner gefunden, die mit ihren Ambitionen, ihrer Haltung und ihrer Herkunft gut zueinander passen. Der BVB ist ein Verein aus dem Herzen von NRW, der wie kaum ein anderer deutscher Verein für das Streben nach Spitzenleistung und internationalem Erfolg steht. Rheinmetall ist in der Metropolregion Rhein-Ruhr tief verwurzelt und möchte seine Marke als Technologiekonzern für militärische Ausrüstung und als Treiber industrieller Innovationen in zivilen Märkten international stärker bekannt machen. Vor allem verfolgen wir mit der Partnerschaft das Ziel, im Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte als attraktiver Arbeitgeber national und international noch stärker wahrgenommen zu werden.
Style PASS: Viele Deutsche fühlen sich von den Grünen, einer „pazifistischen“ Partei, veräppelt, dass Steuergelder in die Rüstung gepumpt wurden. Rheinmetall pumpt nun Geld in den BVB – steht Fußball für Teamgeist und einen gesunden Lifestyle. Whitewashing?
Für ein etwaiges „Whitewashing“ besteht überhaupt kein Anlass. Durch unsere Partnerschaft mit dem BVB unterstützen wir Spitzensport in der Region und wollen zeigen, wie die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie dazu beiträgt, dass wir in Sicherheit und Frieden leben können.
Style PASS: Rheinmetall drückt die Daumen für ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges?
Selbstverständlich wünscht sich jeder bei Rheinmetall, dass Russland seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine sofort beendet und sich aus dem überfallenen Land zurückzieht. Gleichzeitig unterstützt Rheinmetall die Ukraine mit ganzer Kraft dabei, sich in ihrem Freiheitskampf gegen den Aggressor zu behaupten.
Vielen Dank!
Lest mehr zum Thema HIER!
