Sports & Politics

Bayern München versucht aktuell seine Glaubwürdigkeit wieder herzustellen

Konsequenzen nach Fan-Protesten

Eine Trainer-Hospitanz von Jérôme Boateng beim FC Bayern kommt nicht zustande. Hintergrund sind Fan-Proteste: Im Juli 2024 wurde der Ex-Profi wegen Körperverletzung verurteilt.

Auch Style PASS hat beim Verein nachgefragt!

"In einem konstruktiven Austausch, den der FC Bayern und Jérôme Boateng in dieser Woche hatten, wurde entschieden, dass Jérôme Boateng nicht beim FC Bayern hospitieren wird", hieß es in einem allgemeinen Statement. Fan-Proteste waren dem vorangegangen.

Zuletzt stellte Bayern-Coach Vincent Kompany dem Ex-Nationalspieler in Aussicht, dass er als Hospitant oder Trainingsgast bei ihm reinschnuppern könne. Denn Boateng strebt an, künftig selbst als Trainer arbeiten zu wollen.

Der eine oder andere Fan diagnostizierte hier Bigotterie, schließlich hat ein Trainer nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein Vorbild zu sein. Gewaltvorwürfe von Ex-Lebenspartnerinnen und ein Suizid einer Ex-Freundin zieren Boatengs Lebenslauf jenseits des Platzes.

Style PASS hat bei den Bayern nachgefragt - und keine Antworten bekommen:

Style PASS: Jérôme Boateng soll beim FC Bayern eine "Hospitanz" machen, davon war in den Medien zu lesen - worum geht es da genau?
 
Style PASS: Die Allianz Arena leuchtet ab und zu in Orange, als "Zeichen gegen Gewalt gegenüber Frauen". Von manchem Fans wurde das als Bigotterie vor dem Hintergrund der Boateng-Hospitanz bewertet. Wie bewertet der Verein selbst das?
 
Style PASS: Laut einiger Medienberichte wurde Boateng damals, als es offenbar Probleme mit Gewalt in Beziehungen zu Frauen gab, vom "Hauspsychologen" des Vereins "beruhigende Selbstgespräche" empfohlen. Zu welchem Zeitpunkt wusste der Verein über Boatengs Gewaltproblem Frauen gegenüber Bescheid? Oder bezogen sich die Handlungsempfehlungen des Psychologen auf Probleme, die Boateng innerhalb des Teams bzw. gegenüber dem Trainer hatte? Wenn Letzteres: Welche Probleme gab es?
 
Style PASS: Erstmal ist ein Spieler für sich selbst verantwortlich, wenn es um sein Privatleben geht. Dennoch: Ist ein Arbeitgeber bei Spitzenverdienern mit Vorbildfunktion wie Boateng nicht in der Pflicht, früher initiativ zu werden, wenn es um "Gewalt gegen Frauen" geht?
 
Style PASS: Die Ex von Boateng, Frau Lenhardt, beging mit zeitlichen Zusammenhang zu einem Interview in BILD Suizid. Boateng zog da über Frau Lenhardt her, bezichtigte sie, Alkoholikerin zu sein.  Wurde das Interview vor Veröffentlichung der Bayern-Medienabteilung vorgelegt? Nach Hörensagen unterschreiben Spieler beim FC Bayern Verträge, die vorsehen, dass Interviews vor Veröffentlichung vorgelegt werden müssen. (Aussagen von Boateng in dem Interview haben eindeutig die Persönlichkeitsrechte von Frau Lenhardt verletzt).
 
Style PASS: "Gewalt gegen Frauen", wird über das Thema im Team gesprochen?
 

Style PASS meint: Klar, jeder Mensch verdient eine zweite Chance, aber ob es die Bayern einem verurteilten Frauenschläger wirklich so einfach machen müssen, nach seiner Kicker-Karriere jetzt auch noch Trainer zu werden? Andere Menschen studieren Sportwissenschaften oder Psychologie oder beides - und kriegen immernoch kein Praktikum bei einem Erstliga-Verein!

Insofern: Gut, dass die Fans ihren Bayern die Gelbe Karte gezeigt haben, meint Style PASS!

 

Lest mehr zum Thema HIER und HIER!

(Die hier verlinkten Beiträge beziehen sich auf die Konflikte zwischen Boateng und seiner Ex-Freundin Lenhardt, die Anfang 2021 Suizid beging)

Rausschmiss bei der Gutmensch-Lobby

Ach, es hätte alles so schön und einfach sein können: Style PASS erhält vom Berliner Sportverein "Pfeffersport" eine Einladung zum Wheel Soccer Cup - da geht es um Inklusion und wie Menschen mit und ohne Behinderung Spaß haben und den Soccer auch mit Rädern leben.

Doch die Vorbereitungen zum Besuch der Style PASS-Herausgeberin Eva Britsch werden zum Lehrstück über Wichtigtuerei und was man meint, Journalist*innen einfach mal an den Kopf knallen zu dürfen, wenn man einen Verein betreibt, der qua Satzung schon die Insignieren moralischer Unantastbarkeit und allgemeinem Gutmenschentums mit sich trägt.

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