Sports & Politics
Komplexer Modus
Die olympischen Spiele rufen, Paris will im nächsten Jahre sein Image aufpolieren, Notre Dame soll bis dahin in alter Herrlichkeit auferstehen und Frankreichs Größe insgesamt kann neu erstrahlen. Zum Wohl der Nation, zur Freude des Präsidenten. Sport steht übrigens auch auf dem Programm.
Gut so!
Die olympischen Spiele gelten bei Athleten immer noch als das Ereignis, wo eine Goldmedaille in einer fast unabsehbaren Titelflut internationaler Meisterschaften am meisten zählt.
Klar doch, dass auch die deutschen Kickerinnen dorthin wollen. Die erste Chance zur Qualifikation wurde während der unrühmlichen WM in Australien und Neuseeland vergeigt. Aus der Not eine Tugend machen, dafür wurde Horst Hrubesch verpflichtet. Tatsächlich hat er den jungen Frauen mehr Spielfreude und Selbstbewusstsein implantiert, so dass die Nations-League-Gruppe gewonnen wurde. Mit Können, mit Glück. Das vorentscheidende Spiel gegen Dänemark wurde siegreich absolviert, während die scheinbar leichte Aufgabe in Wales beinahe ins Auge ging. Doch das mühsame Unentschieden reichte, weil die demoralisierten Däninnen gegen Island zuhause verloren.
Was lehrt uns das?
Style PASS hatte schon mehrfach darauf hingewiesen, dass es keine leichten Gegnerinnen mehr gibt, zu sehr haben auch früher „einfache“ Mannschaften aufgeholt. Und der Marathon Richtung Olympia geht weiter. Denn in einer Vierer-Ausscheidung gegen Spanien, Frankreich und die Niederlande muss mindestens ein zweiter Platz her. Ganz eventuell könnte auch ein dritter reichen. Ein sehr komplexer Modus, den keiner versteht, zumal Frankreich als Gastgeber ohnehin gesetzt ist. Warum also sollten die noch weitere Gruppenspiele absolvieren?
Style PASS ist also etwas ratlos und hofft, dass die Hrubesch-Girls an sich glauben und gut kicken werden. Immerhin: Sie gewannen vor Jahren schon einmal die Goldmedaille.
