Sports & Politics
Hitzlsperger über „schwule“ Pässe
Er hat das „Coming-out“ im Fußball salonfähig gemacht: Thomas Hitzlsperger reflektiert nun im Kult-Magazin Playboy über Fußball und sexuelle Orientierung.
Style PASS kann den ganzen Terz um Schwul-Sein oder Nicht-Schwul-Sein sowieso nicht ganz nachvollziehen: „Ja, Style PASS hat definitiv schon Angebote von Sportjournalisten bekommen, Spieler*innen 'zwangszuouten', natürlich lehnt Style PASS diese Form des Journalismus ab, da die sexuelle Orientierung eines Menschen Privatsache ist“, betont Style PASS-Herausgeberin Eva Britsch.
Oder gibt es Diskriminierung von Homosexuellen im deutschen Profi-Sport doch?
„Wenn etwas uncool ist, dann ist es oftmals 'schwul', wenn beim Fußball ein Pass schlecht ist, dann hört man auch heute noch, das sei ein 'schwuler Pass' gewesen. Es ist wichtig, wie wir mit Wörtern hantieren. Gerade Trainer und Lehrer können junge Menschen dafür sensibilisieren", sagt Hitzlsperger aktuell gegenüber dem Playboy.
Zum Sprachpolizisten möchte der offiziell homosexuell lebende Star allerdings nicht werden: „Man muss nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legen, aber an der einen oder anderen Stelle Sprache bewusster zu verwenden, dafür appelliere ich.“
Style PASS ist gegen „Gruppen-Outings“!
„Ich finde es allerdings schwierig, wenn Hitzlsperger nun sogar 'Gruppen'-Outings im Fußball befürwortet und von Marcus Urban, Vorstand des Vereins für Vielfalt und Gesellschaft, unterstützt wird“, sagt Britsch: „Solche Vorschläge werfen aus meiner Sicht zum einen ein falsches Licht auf unsere Gesellschaft, in der es aus der Mitte der Gesellschaft heraus keine strukturelle und schon gar nicht gesetzliche Diskriminierung von Homosexuellen mehr gibt; zum anderen können Fußballer, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht outen wollen, gegebenenfalls unter Druck gesetzt werden, sich outen zu 'müssen'“, meint Britsch und unterstreicht: „Egal, ob ich bei der Bank arbeite oder 'schwule' Pässe kicke, jeder hat das Recht auf seine oder ihre Privatsphäre!“
Ganz aus der Luft gegriffen scheinen Hitzlspergers Analysen jedoch nicht. So irritierte der damalige Torwart Jens Lehmann nach dem Coming-out mit doch recht kruden Bemerkungen zu selbigem!
In der Fußball-Talksendung „Sky 90“ sagte Lehmann damals über seinen ehemaligen Mitspieler Thomas Hitzlsperger, er sei „ein Spieler, der erstens sehr intelligent ist, und zweitens von seiner Spielweise überhaupt nicht den Anlass gegeben hätte, dass man hätte denken können, da ist irgendetwas“. Lehmann damals weiter: „Man assoziiert ja mit Homosexuellen leider immer, dass sie etwas weicher sind. Bei ihm war das nicht so.“
Tja, ob Jens Lehmann nach einigen anderen Skandalen wohl doch noch die Regenbogen-Fahne um die Hüfte legt und sich vielleicht sogar im Playboy ablichten lässt, um sein Image aufzupolieren?
Vielleicht regt er damit dann nicht nur Frauen- sondern auch Männerphantasien an, unkt Style PASS!
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