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Style PASS hat das Ausscheiden Deutschlands bei Tipico verfolgt

Fachsimpeln und gewinnen

Wer bei Tipico wettet, braucht starke Nerven. Während andere Wettsysteme, wie das staatliche, monopolisierte Wettsystem „Lotto“ lediglich Glück und Zufall bemüht, können Spiel- und Wettbegeisterte bei Tipico auf ihr Expert*innenwissen und ihre Intuition setzen. Style PASS schaute das vermasselte Spiel Deutschland gegen Südkorea bei Tipico und tippte natürlich mit!

Wer sich mit Sportwetten nicht auskennt, kann bei einem Besuch bei Tipico schnell überfordert sein: Wer „6 aus 49“ kennt und einfach auf die Geburtsdaten seiner Lieben setzen will, sollte bei Lotto bleiben, auch wenn dort die Gewinnchancen deutlich niedriger sind, als bei Tipico. In die höchste Gewinnklasse bei der staatlichen Lotterie zu kommen, liegt für „6 Richtige“ bei 1 zu rund 15 Millionen. Die Gewinnchance liegt damit bei demotivierenden 0,0000064 %. „Die Gewinnchance kann nur durch das Ausfüllen mehrerer Wettscheine mit verschiedenen Zahlenkombinationen gesteigert werden, Algorithmen oder taktisches Tippen haben statistisch gesehen jedoch keinerlei Effekt“, erklärt ein Mathematiker gegenüber Style PASS.

Style PASS wettet in einer der Tipico Filialen

Anders bei Tipico und den dort angebotenen Sportwetten - hier kann man seinen Einsatz schnell verdrei- oder vervierfachen – natürlich auch nur kleine Beträge gewinnen oder sein Geld verlieren. Und, klar doch, bestimmt der Tipper das Spiel: Es bleibt ihm überlassen, wie viel er einsetzt, wie detailliert er wettet und ob er schon vor Spielende aussteigt und seinen Schein an Tipico rückverkauft.

Style PASS macht den Praxistest beim Deutschland:Südkorea-Spiel - und muss erstmal die Sicherheitskotrolle absolvieren!

Fast könnte man meinen, den Deutschen Bundestag besuchen zu wollen: „Den Personalausweis müssen wir kontrollieren, um Wettsüchtige zu schütze. Manche Spieler sind gesperrt!“, erklärt der freundliche Mitarbeiter und nimmt sich Zeit, nachdem wir den Sicherheitstest erfolgreich durchlaufen haben, uns zu erläutern, wie die Wettdisplays, an denen man einen Geldschein hineinstecken kann und dann durch Menü geführt wird, funktionieren.

„Ich möchte auf 3:1 für Deutschland wetten“, sagt Style PASS Herausgeberin Eva Britsch und ergänzt: „Und auf Unentschieden zur Halbzeit.“ Es hilft der freundliche Mitarbeiter und erklärt den Sportwetten-Fachsprech rund um Quoten, Gewinnchancen und die vielfältigen Pfade, die man wählen kann, wenn man seiner Intuition und Fantum folgt und diese in den Wettschein gießen will.

Klar, Style PASS glaubt zu diesem Zeitpunkt fest an ein Weiterkommen der deutschen Girls, auch wenn die Gewinne bei einem Tipp auf einen Sieg der Koreanerinnen deutlich höher ausfallen würden. „Das Wettprogramm erstellen unsere Buchhalter jeden Tag neu“, erklärt der Mitarbeiter und zeigt auf ein doppelseitig bedrucktes, mehrseitiges Blattwerk, in dem, grob gesagt, die Antwortmöglichkeiten „Gewinn Mannschaft A“, „Unentschieden“ und „Gewinn Mannschaft B“ in ein Verhältnis zueinander gesetzt werden.

Tipico-Fans werten diese Programme im Vorhinein meist aus, wägen ab, wo es sich lohnt, Geld zu setzen – und wo nicht.

So wie Manfred, mit dem sich Eva schnell bekannt macht. Der sympathische Manfred kommt oft vorbei, wettet seit 20 Jahren hobbymäßig und zum Zeitvertreib: „Bei Tipico arbeiten nur nette Leute“, lobt Manfred und erklärt Style PASS wann er wieder in welcher Filiale ist, und ob man sich wiedersieht: „Klar", sagt Eva, als sie sich über das nicht anerkannte (Abseits) Kopfballtor von „Alex“ Popp ärgert. „Hätte ich den Wettschein vor 20 Minuten rückverkauft, hätte ich 6 Euro Gewinn gemacht, dann hätte ich mit Unentschieden richtig gelegen!“, sagt Eva als auch das Einwechseln mehrerer Spielerinnen durch Martina Voss-Tecklenburg nicht den erwünschten Effekt bringt und ein Sieg der deutschen Frauen immer unwahrscheinlicher wird.

Manfred, der nur auf Männerfußball setzt, ist von dem Spiel der deutschen Mädels enttäuscht: „Die können nix, wie die deutschen Männer!“, flucht Manfred: „Ich finde die Fokussierung auf Alexandra Popp falsch, das Selbstbewusstsein vieler Spielerinnen stimmt nicht, sie trauen sich zu wenig“, sagt Eva und Manfred ergänzt: „Sie haben halt niemanden sonst!“

Und nebenbei kontert der eingefleischte Wetter und Fußballfan Manfred allen landläufigen Macho-Klischees, als er sich nebenbei über die schlechte Bezahlung der Frauen aufregt und den Einsatz von Megan Rapinoe in den USA zu diesem Thema gut findet.

Am Ende verliert Style PASS von den eingesetzten 10 Euro 1,60 und kriegt 8,40 Euro zurück. „Patriotismus kostet“, ulkt Eva als sie das Geld an der Kasse ausbezahlt bekommt.

Style PASS findet: Wetten bei Tipico ist eine coole Sachen, weil es den eigentlich passiven Fußballfan aktiv in das Spielgeschehen involviert. Gerade der soziale / kommunikative Aspekt in den Tipico-Filialen ist nett und sympathisch, wenn gefachsimpelt wird oder sich die Wetter*innen sogar Tipps und Empfehlungen geben. Etwas schade findet Style PASS, dass Getränke in den Tipico-Filialen verboten sind – gerade Girls, die in den Tipico-Filialen eher selten gesichtet werden, würden auf das eine oder andere Tor sicherlich gerne mit einem Aperol Spritz anstoßen – denn Tipico hatte in Berlin im Gegensatz zu vielen Biergärten und Cafés das Frauenfußballspiel übertragen. Diese scheinen nach wie vor Public Viewing beim Männerfußball zu priorisieren!

 

Lest auch ein Interview mit dem Spielwetten-Anbieter Tipico HIER!

Tristes Spiel

Style PASS schaut auf die bevorstehende WM der Frauen in Australien und Neuseeland ab 20. Juli! Aktuell hatten die Fans die Deutschen Girls am Frankfurter Flughafen gespottet. Bissl enttäuschend war das Bild allerdings, das die sportlichen Kickerinnen da abgaben, meint Style PASS.

Bild: DFB

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