Sports & Politics

Es kommentiert Style PASS-Herausgeberin Eva Britsch

Banane!

In Deutschland wachsen bekanntlich keine Bananen: Das Klima ist den gelben Früchten schlicht nicht warm genug. Etwas von einer "Bananenrepublik" scheint Deutschland aber schon zu haben, jedenfalls, wenn es um Sportwetten geht. Denn glaubt man derzeit cleveren Anwält*innen, wie etwa Marc Ellerbrock von Zockerhelden, operierte ein ganzer Wirtschaftszweig, nämlich der der Sportwetten, jahrelang illegal in Deutschland.

Es wurde gezockt, gewettet, online und in Filialen - wie denen von Tipico -, öffentlich, für jeden sicht- und googelbar - und Vater Staat soll nichts gemacht haben!

Nun müssen erst verbraucherfreundliche Anwält*innen kommen, die den armen Opfern, nämlich deutschen Bürger*innen, helfen. Selbige ließen sich von Sportwettenanbieter verführen, ihr Geld nicht für gesunde Lebensmittel, etwa Bananen, auszugeben, sondern dieses schlicht zu verzocken.

Es geht konkret um den Zeitraum vor 2021, als der so genannte "Glücksspielstaatsvertrag" eine einheitliche Grundlage für Sportwetten in Deutschland herstellte.

Auch von Sportwettenanbietern ist zu hören, dass vor 2021 viele Unklarheiten herrschten - aber heißt Regelungsbedarf gleich, dass die Sportwettenanbieter sich nicht an geltendes Recht hielten, so wie es Anwälte wie Marc Ellerbrock behaupten?

Der Sportwettenanbieter Tipico etwa bekam in 2020 eine Konzession vom Regierungspräsidium Darmstadt ausgestellt, zudem sind Sportwetten Ländersache, so dass die Bundesländer theoretisch eigene Regelungen für das Anbieten von Sportwetten - online und in Filialen - aufstellen dürfen - wie es Schleswig-Holstein tat.

Warum?

Mit Sportwetten wird viel Geld umgesetzt, so dass die Länder Interesse haben, Sportwettenanbieter bei sich anzusiedeln, um den Haushalt aufzubessern. Von den Steuern können dann etwa Straßen saniert oder Schulen renoviert werden.

Das mag nicht jeder hören!

Etwa die Faninitiative "Unsere Kurve", die "entfreundete" Style PASS nach einem Report von uns, in dem sich Style PASS erlaubte, die doch recht eindimensionale Kritik an Sportwettenanbietern zu hinterfragen: Künftig wolle man Rechercheanfragen von Style PASS nicht mehr beantworten. Die letzten Mails von uns versuppten in der Tat irgendwo im Netz-Nirwana. "Nett", bedenkt man, dass Style PASS in der Vergangenheit den Positionen von Unserer Kurve immer gleichberechtigt zu anderen Playern, wie dem DFB und der Fifa, zugehört hatte. Doch wer nicht das Lied der Sportwettenkritiker*innen eins zu eins nachsingt, bekommt offenbar die Quittung!

Wo wir wieder bei der deutschen Bananenrepublik wären: Warum wurden Staatsanwält*innen nicht initiativ, wenn ein ganzer Wirtschaftszweig, der der Sportwetten, illegal in Deutschland operiert haben soll? Warum schob der damalige Wirtschafts- oder Justizminister dem nicht einen Riegel vor?
Jetzt dürfen also deutsche Gerichte tätig werden und sich mit dem Schlamassel auseinander setzen. Doch auch die schieben an die EU ab.

"Banane!", sagte man doch in den 90ern, wenn etwas nach außen irgendwie keinen Sinn ergab!

Style PASS hat ausgiebig recherchiert, lest mehr dazu HIER!

Gerade gibt es eine Lawine an Klagen gegen Sportwetten-Anbieter

Verlieren - und doch gewinnen!

Ein sympathischer Typ war Werner Hansch schon immer. Der Sportreporter kam meist interessiert und kompetent rüber - nun startet er mit über 80 eine zweite Karriere: Mit seiner Initiative "Zockerhelden" will er Menschen, die Geld bei Sport- oder Glücksspielwetten verloren haben, helfen. Denn Hansch verlor selbst Haus und Frau durch seine Pferdewetten-Sucht. Nun sei es ihm „ein Bedürfnis, andere vor den Gefahren der Spielsucht und der Verführung durch Sportwetten zu warnen“. Aber worum geht es konkret? Warum trat Hansch bei der Show „Höhle der Löwen“ auf?

Und ist die Initiative wirklich so philanthropisch, wie die PR-Texte auf ihrer Seite vermuten lassen?

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