Sports & Politics

Angst vorm schwarzen Mann!
Endlich, endlich belegt eine, naja, leicht holzschnittartige Studie, was wir alle eh schon befürchtet haben: Die Deutschen sind „rassistisch“. Jedenfalls jeder Fünfte. Und transparent gemacht hat es mal wieder das gesellschaftliche Brennglas „Fußball“.
Laut einer repräsentativen Umfrage (davon spricht man, wenn mehr als tausend Menschen befragt wurden) der WDR-Sendung „Sport Inside“ stimmte jeder fünfte Befragte der Aussage zu, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Deutschen Fußball-Bund (DFB)-Auswahl spielen würden.
Die Mehrheit aber, zwei Drittel, findet es gut, dass mittlerweile einige Spieler mit Migrationshintergrund im deutschen Nationalteam mitspielen - und so die heutige Vielfalt der deutschen Gesellschaft widerspiegeln.
Der reflexhafte Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten. Spieler Joshua Kimmich sagte dazu auf einer DFB-Pressekonferenz: „Wer im Fußball aufgewachsen ist, weiß, dass es absoluter Quatsch ist. Der Fußball kann verschiedene Hautfarben und Religionen vereinen, darum geht es auch. Ich würde sehr viele Spieler vermissen, wenn sie nicht hier wären. Von daher ist das absolut rassistisch.“
Style PASS sieht die Sache etwas anders: Das „System Fußball“ ist nicht stellvertretend für die ganze Gesellschaft. Die DFB-Auswahl besteht aus gut verdienenden Menschen, die auf der Sonnenseite der Gesellschaft leben und spielen. Doch was ist mit all jenen, die sich subjektiv abgehängt fühlen? Etwa Menschen in strukturschwachen Bundesländern, dort, wo diese zudem mit der „Flüchtlingskrise“ beziehungsweise einem nicht funktionierenden Integrationskonzept alleine gelassen sind?
Die Worte von Kimmich und des Bundestrainers, der, klar doch, ebenfalls ins selbe Horn blies erscheinen wohlfeil und verkennen, dass die gesellschaftliche Spaltung voran schreitet. Da hilft auch das sicherlich ehrenwerte Statement von Kimmich nicht weiter.