Sports & Politics
Alles für ein bisschen Aufmerksamkeit
Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht unbedingt das gleiche? Manchmal schon und manchmal nicht. Beim Thema „Nationalstolz“ lässt sich das momentan besonders gut beobachten.
Style PASS über zwei ungleiche Kontrahenten!
„Spielerfrau“ ist sie nicht mehr, hat sich Cathy Hummels doch von ihrem umtriebigen Stark-Kicker Mats scheiden lassen, nun konzentriert sie sich ausschließlich auf ihre diversen Jobs als Buch-Autorin, Influencerin und Moderatorin.
Eine anstrengende Angelegenheit, muss sie ihre Follower*innen mit immer neuen Posts locken und dabei meist noch gut gestylt sein. Klar, dass da der eine oder andere Fettnapf lauert.
So postete sie nun in einer Story nicht sich selbst in gewohnt bunt-knalligem Dress und hübsch gekämmten Haaren, sondern innerhalb einer Kooperation mit Resteposten-Klamotten-Anbieter TK-Maxx einen Fußball mit dem Slogan
„Alles für Deutschland!“
Nicht lange dauerte es, bis ihre Follower*innen Cathy darauf aufmerksam machten, dass dieser Spruch auf den Nationalsozialismus zurück geht. Seit 2006 gilt die Verwendung des Slogan in Deutschland sogar als strafbar. Es handelt sich um eine rhetorische Formel der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP, der Sturmabteilung (SA).
Cathy löschte den Post und entschuldigte sich!
Etwas seltsam dennoch, dass Cathy von all dem nicht gewusst haben will, schließlich stand der AfD-Politiker Björn Höcke breit in den Medien, weil er innerhalb von öffentlichen politischen Reden den, wie er sich raus zureden sucht, „Allerweltsspruch“ geschickt in seine rechtspopulistische Kampfrhetorik einflickte und tönte:
„Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland.“
Höcke musste sich dafür vor Gericht verantworten. Vorgeworfen wurde dem Politiker die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.
Der bekannte Publizist Matthias Matussek argumentiert innerhalb eines Youtube-Videos, dass dem Großteil der deutschen Bevölkerung die Analogie zum Dritten Reich wohl nicht bewusst sei und bemängelt, dass die Deutschen nach wie vor Problemchen beim Thema Nationalstolz haben.
Da mag er Recht haben, aber ist die Antwort darauf, nonchalant SA-Phrasen in Werbe-Posts im Vorfeld einer Fußball-Europameisterschaft einzuflicken, um, so vermutet Style PASS, Reichweite und Aufmerksam zu generieren, oder im Fall von Höcke mit klar rechtspopulistischer Rhetorik zu zündeln?
Und Style PASS stellt die Gegenfrage: Auf was sollen wir Deutschen eigentlich stolz sein? Die Beteiligung an einem Weltkrieg beziehungsweise die Verantwortung für selbigen? Dass man aus Geschichte immerhin so viel gelernt hat, dass Deutschland weiterhin Steuergelder in Kriege, siehe Naher Osten und Ukraine, stopft? Dass wir nach wie vor Geschäfte mit Kriegstreibern und Diktaturen machen? Dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nicht mal in der Lage, die deutsche Beteiligung an der WM in Katar abzusagen, um so glaubwürdig gegen dortige Menschenrechtsverletzungen schwarz-rot-goldene Flagge zu zeigen?
Am Ende lockt die EM im „eigenen“ Land. Dass die deutschen Jungs mit typisch deutschen Tugenden wie Disziplin, Ehrgreiz und Fleiß punkten, bleibt fraglich, scheinen die durch ihre komplett überzogenen Gehälter verweichlicht und den Anschluss zur deutschen Gesellschaft schon lange verloren zu haben.
„Panem et circenses" (Brot und Zirkusspiele) zitiert Style PASS da lieber den römischen Dichter Juvenal und fürchtet, dass die EM vielmehr von wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen das geneigte Publikum ablenken wird.
Und wir warten auf den nächsten Fettnapf, in den Cathy sicherlich zielsicher reinstöckeln wird!
Lest mehr über Cathys Fettnapf-Treffsicherheit HIER!