People, Leute & VIPs

Die Britin Vivienne Westwood wurde 80

Wann designt sie endlich für Fußballerinnen? 

Wie war das nochmal mit diesen Menschen, die sich in keine Schublade stecken lassen? Sie gelten schnell als exzentrisch, kreativ, eigenständig, manchmal vielleicht auch als "schwierig", klar doch, gehen sie nur ungerne Kompromisse ein, sondern setzen lieber ihre eigenen Standards.
 
Vivienne Westwood, eine, die immer wieder neue Schubladen aufgemacht hat, wurde kürzlich 80.
 
Was gibt es zu ihr zu sagen? Viel, sehr viel. So viel, dass es trotz der 80 Lebensjahre einem seltsam vorkommt, dass all das in einem Leben passiert sein soll. 1971, als sie ihre erste Boutique in London eröffnet, hat sie bereits ihren zweiten Ehemann, der sie beruflich unterstützt, und zwei Söhne - aufs Dasein als Lehrerin hat sie offenbar keine Lust mehr und gründet aus dem Stand ihre erfolgreiche Mode-Pilgerstätte. Die Boutique etabliert sich schnell, weil Westwood offenbar das gewisse Gespür dafür hat, Trends aufzunehmen und zu setzen, aber irgendwie immer eine Nasenlänge vor dem Zeitgeist zu sein: Zunächst heißt das Geschäft „Let it rock“ in Anspielung an ein Chuck-Berry-Lied. Der Hauptanteil der Kleidung, auch Second-Hand, richtete sich an "Teds", die jugendliche Protestbewegung, die sich bewusst nicht als Subkultur unter die Gesellschaft stellte, setzte auf vornehme Kleidung und allgemeine Affektiertheit. Westwood entwirft Teddy-Jackets und enge Hosen, aber nur solange, bis die Teds mehr und mehr mit Rassismus assoziiert werden. Im Frühjahr 1973 wird der Laden in  „Too Fast To Live, Too Young To Die“ umbenannt und konzentriert sich fortan auf Rocker-Mode. Nicht lange dauerte es, bis Westwood das Sortiment auf Erotikwäsche und S&M-Artikel umstellt.
 
Starke Frau? Das ist Westwood definitiv. Dabei aber bodenständig, so wohnt sie trotz ihrer Erfolge als Designerin lange in einer bescheidenen Sozialwohnung. Ihre sprühende Kreativität bündelt sie 1981 in ihrer ersten professionellen Kollektion: Wallende Hosen und Rüschenhemden - hier ließ sie sich von Seefahrern inspirieren, lange vor den "Fluch der Karibik"-Kinofilmen, es folgen Indianer-Vibes und ihre bekannten Rokoko-Anleihen, die sie mit rockigen Elementen kombiniert.
 
Mode muss politisch sein? Bei Westwood definitiv. Sie will starke Frauen sehen, die sich modisch was trauen und ihre Persönlichkeit mit Designs unterstreichen. Einheitsdresses oder Tussi-Schick sucht man bei Westwood vergebens. Gott  sei Dank. Und die Designerin bringt sich selbst ins gesellschaftliche Leben ein, ohne dabei beliebig oder aufdringlich zu wirken, obwohl ihre Aktionen durchaus die eine oder andere Konformität brechen. Westwoods Rock fliegt Monroe-like hoch und gibt den Blick frei auf Scharmhaare, sie setzt sich für Julian Assange ein und ist mit Baywatch-Nixe Pamela Anderson befreundet - und klar doch, die oft als "Queen of Punk" titulierte Designerin, die ihre Haare in alle Richtungen stylt und immer einen trocken-witzigen Spruch auf den Lippen hat, kommt mit einem deutlich jüngeren Kollegen und ehemaligen Schüler zusammen. Das kennt man eigentlich nur von erfolgreichen Männern!
 
Style PASS wünscht der angenehm exzentrischen Westwood weiterhin viele gute Ideen und positiven Spirit. Und wir haben einen Wunsch an sie: Liebe Vivienne, nachdem Du schon Uniformen für eine Airline designt hast, wären jetzt doch wirklich originelle Frauenfußball-Trikots dran.

"Fußball kann auch missbraucht werden"

Steffi Jones - die 1972 in Frankfurt am Main geborene Fußballerin ist mit ihren Erfolgen, unter anderem in der deutschen Nationalmannschaft, eine Art Ikone. Nicht ganz ideal lief es für Jones, als sie Verantwortung als Trainerin übernahm - aber das ist Geschichte. Heute beschäftigt sich die smarte Jones mit ganz anderen Themen und Style PASS hatte die Gelegenheit, mit ihr zu sprechen. Und: Natürlich gings dennoch um Fußball!

Mit Steffi Jones sprach Eva Britsch

Weiterlesen