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Verletzt und verletzlich
Nur wenige Fußballer einer Nationalelf dürfen sich mit dem Titel „Weltmeister“ schmücken. Mesut Özil gehört dazu. 2014 war seine Sternstunde, als Deutschland gegen Argentinien reüssierte. 92 Länderspiele absolvierte der offensive Mittelfeldstar, 23 Tore schoss er.
Sein Stern verglühte langsam
Schon 2009 war er U21-Europameister, auf Vereinsebene brachte er es in Deutschland, Spanien und England auf sechs Pokalsiege und 2012 wurde er zudem spanischer Meister. Eine feine Karriere eines Hochbegabten, doch sein Stern verglühte langsam. 2018 das letzte Länderspiel für Deutschland und die unglückselige Annäherung an Erdogan, geschuldet seinen Geschäftsinteressen in Istanbul, schadete seinem Ruf nachhaltig, er selbst reagierte voller Selbstmitleid.
Kein Wort übrig für den DFB
Der gebürtige Gelsenkirchener spielte zuerst bei Schalke, dann in Bremen und wechselte schnell ins internationale Geschäft. Doch in der Spätzeit seiner Karriere wurde er erst bei Arsenal London und zuletzt in Istanbul „ausgemustert“, wie es so gnadenlos in den Gazetten beschrieben wird. Jetzt hat er nach 17 Profi-Jahren und zuletzt einigem Verletzungs-Pech im Alter von 34 Jahren das Handtuch geworfen. Für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat er in seinen Abschiedsbriefen in den sozialen Medien kein Wort übrig. Damals in der Erdogan-Sache hatte er sich mit Rassismus-Vorwürfen vorgetan.
Das sei ihm verziehen, denn in Erinnerung bleibt ein sensibler und begnadeter Fußballer, der 2014 in allen sieben WM-Spielen in der Startelf stand, meint Style PASS und schließt sich Bundestrainer Hansi Flick an: „Mesut Özil war einer unserer herausragenden Nationalspieler“.