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Überschätzter Welterklärer

Kann man ihn nicht mögen, diesen Julian Nagelsmann? Er ist aber auch ein Netter. Immer freundlich und betont zurückhaltend schaut er mit seinem Hamster-Blick in jede Kamera und feuert seine Jungs vom Spielfeldrand emotional an.

Style PASS geht Nagelsmann aber auf die Nerven.

Klar, eigentlich sind wir Deutschen die wirklichen Sieger der EM. Von der Leistung her und vom Spirit des Teams eh - die Glückssterne waren gegen uns, an Nagelsmann kann es schon mal nicht liegen, darüber sind sich die Chef-Schleimer der Nation einig. Einfach toll, wie der Bundestrainer das Mitkommen der Familien zur EM förderte, schließlich soll sich jeder wohl fühlen - immerhin ist Fußball ja nur die schönste Nebensache der Welt, auch bei einer EM.

Überhaupt scheint Nagelsmann Konflikte wenig zu schätzen.

Harmonie ist eher das Ding des 1987 geborenen Oberbayern. Bevor jemand auf die Idee kommt, seinen Arbeitgeber, den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu kritisieren, tut er es auf Pressekonferenzen einfach lieber selbst: Klar, zu wenig geboten habe man den Fans, den Deutschen in der Vergangenheit. Einfach mehr sei man den Menschen im Lande schuldig, stehen diese doch geschlossen hinter der Nationalmannschaft.

Überhaupt gleichen Nagelsmanns Ausführungen auf dem Podium oft einer Mischung aus Soziologie-Proseminar und Bewerbungsreden zum Posten als Bundeskanzler: Eine Neidgesellschaft identifiziert Nagelsmann gar unter den Deutschen, schielten die doch oft darauf, ob der Nachbar mehr habe als man selbst, einfach sich auch mal freuen können für andere müsse man sich - etwa über überzogene Kicker- oder Trainergehälter?

Und überhaupt würde viel zu sehr an den armen Politiker*innen rumkritisiert, ohne dass die dummen Bürge*innen selbst irgendeine Lösung parat hätten. Überhaupt mag Nagelsmann das Wort "Lösungen". Hier ist dem Schlauberger wichtig mitzukommunizieren, dass Entscheidungen auch mal nach hinten los gehen könnten. Angst vor Entscheidungen habe er freilich nicht, ginge es halt einfach auch mal darum im Leben, welche zu treffen, etwa einen Spieler einzuwechseln oder die Taktik umzustellen.

Hinterher sind wir schließlich alle schlauer als vorher!

Überhaupt können wir Deutschen stolz auf unser tolles Land sein, auf was genau, erklär Nagelsmann nicht. Und auf unsere tollen Star-Kicker sowieso. Inspiriert uns Deutsche doch allein das penetrante Gelache von Thomas Müller und die leicht fascho-artige Gel-Frisur von Toni Kroos.

Da müssen die Jungs eigentlich gar nicht auf Nagelsmanns Entscheidungen warten, sondern einfach Deutschland auf den Roten Teppichen repräsentieren, wer legt da noch Wert darauf, mal wieder ein Turnier zu gewinnen?

Style PASS meint: Nagelsmann, ein Mensch, der aus dem System Fußball niemals raus gekommen ist. Die Spätfolgen sind nun langsam deutlich merkbar.

 

 

 

 

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