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Torhüter Jens Lehmann stand vor Gericht

„Mad Jens“ griff zur Kettensäge

Ein leicht seltsamer Kauz war Jens Lehmann schon immer. Als er in London für „Arsenal“ im Ton stand, tauften ihn Fans gar „Mad Jens“, zu deutsch: „verrückter Jens“. Was auf der Insel des schwarzen Humors vielleicht ganz gut ankam, sorgt in Deutschland regelmäßig für Ärger.

Jetzt muss Jens Lehmann knapp eine halbe Millionen Euro an die Staatskasse zahlen.

Selten hat ein Job so gut zum Charakter eines Menschen gepasst wie im Fall von Jens Lehmann, findet Style PASS: Ein Torhüter steht im Tor, muss sich mit niemandem außer sich selbst abstimmen, redet sich selbst Mut zu und entscheidet autonom, ob er in die rechte oder linke Ecke hechtet. Zu diesem Job sollen Nervenstärke ebenso gehören, wie Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, sich im Zweifelsfall selbst genüge zu sein.

Was andere von ihm denken, scheint Lehmann in der Tat am Allerwertesten vorbei zu gehen. Bereits 2016 wurde Lehmann vor dem Amtsgericht Starnberg wegen Beihilfe zur Unfallflucht zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 850 Euro (42.500 Euro) verurteilt.

Für den einen andern anderen spitzbübigen Scherz war Lehmann immer mal wieder gut, schmiss Schuhe von Kicker-Kollegen auf sein Tor oder pinkelte gegen die Bande, als die Blase drückte.

Bereich harmlos.

Auch mit political correctness scheint Lehmann nicht sonderlich viel anfangen zu können, sorgte mit irritierenden Aussagen zum Hitzelsperger-Outing oder zum TV-Engagement von Dennis Aogo („Quotenschwarzer“) für Shit-Storms. Style PASS glaubt, dass Lehmann den Begriff „Quotenschwarzer“ als witzig-neckend dem ihm bekannten Sportkollegen gegenüber gemeint hat. Ein durchaus ausgewogenes Statement danach half „Mad Jens“ nicht die Wogen zu glätten. Zudem fragt Style PASS, ob es sehr „erwachsen“ von Aogo war, eine private Nachricht gleich auf Social Media zu veröffentlichen, die Lehmann dann immerhin die Kündigung eines Beratervertrags kostete.

Nun hat Lehmann die Grenzen zwischen Kindergarten-Verhalten erwachsener Männer und dem Einhalten normaler Werte und Normen in er Erwachsenenwelt aber eindeutig überschritten, findet Style PASS.

Mit einer Heckensäge soll Lehmann die Garage seines Nachbarn am Starnberger See malträtiert und einen Balken durchgesägt, zudem eine junge Birke abgeholzt haben.

Die Garage habe die Sicht von seiner Millionenvilla zum Starnberger See gestört. Style PASS ergänzt, dass es sich bei der in den Medien und Gerichtsurteil als solche titulierte Garage eher um ein Mini-Haus mit Gaubenblick zum Starnberger See handelt: Auf den in die Hügel gebaute Doppelgarage ist ein halbes Stockwerk und ein Spitzdach samt Fenster ergänzt worden.

Ob und wie der Blick von der mehrgeschossigen, wirklich protzig wirkenden weißen Villa gestört hat, kann Style PASS nicht bewerten.

Vorangegangen sei ein jahrelanger „Maschendrahtzaun“-Streit zwischen Lehmann und seinem Nachbarn. Die Details dazu sind Style PASS nicht bekannt.

Das Gericht sah es als bewiesen an, dass Lehmann mit einer Heckensäge bewaffnet zunächst die Kabel der Überwachungskamera seines Nachbarn kappte und dann auf die Garage sprang und einen Dachbalken durchsägte.

Dumm nur, dass die Überwachungskamera mit Batterie einfach wieder lief und wohl eindeutig Lehmann abfilmte.

Verhandelt wurden weitere Delikte Lehmanns, nämlich die Parkgebühren-Prellerei in einer Flughafengarage, wo er in seinem Porsche gefilmt wurde, wie er erst Runden dreht, um offenbar auf ein anderes Fahrzeug zu warten, an das er sich Stoßstange an Stoßstange hängen konnte, um kostenfrei unter der Schranke durchzuschlüpfen.

Ob sich Lehmann bei solchen Aktionen wirklich für sonderlich schlau hält? Oder hat er seine Emotionen einfach nicht im Griff?

Wenn Lehmann dann bei seinen doch recht niedrigschwelligen „Geldspartricks“ erwischt wird, scheint ihm keine Ausrede zu doof, nennt Polizeibeamte schon mal „Lügner“ oder legte sich nun beim Prozess rund um seinen Heckensägen Gebrauch mit der Richterin an.

Als die ihn nach seinem Familienstand befragt, fragt er zurück: „Sind Sie verheiratet?“

Was die dreifache Mutter und (Sauber-)Ehefrau „Conny“ Lehmann wohl zu all dem sagt?

War die doch unlängst in den Medien, als sie als Yogalehrerin und überzeugte Veganerin reüssierte.

Würden ihrem „Mad Jens“ vielleicht ein paar Yogastunden ganz gut tun?

Der hatte vorab schon mal ein Fußballtraining für Kinder angeboten, um seine diversen Anzeigen vom Tisch zu kriegen, was den Staatsanwalt offenbar wenig interessierte.

Der hängte sich eng an Lehmann, wie der einst an die Stoßstange des Parkhaus-Vorfahrers. Zu seinen Vermögensverhältnissen wollte Lehmann nicht ganz so viel sagen, sondern bezeichnete sich als „arbeitslosen Trainer“. Auch daran sind natürlich vornehmlich die Medien schuld, dass es um den Ruf von Lehmann nicht ganz so glänzend bestellt ist.

Das trieft wirklich vor Selbstmitleid und billiger Rhetorik!

Die Richterin folgte lieber der Argumentation des Staatsanwaltes, der vermeldete, dass Lehmann aus Immobiliengeschäften und Firmenbeteiligungen gute Einnahmen hätte und zuletzt angeblich eine Millionen pro Jahr ausgegeben hätte.

Nun muss Lehmann 210 Tagessätze zu je 2000 Euro (insgesamt 420.000 Euro) wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und versuchten Betrugs zahlen.

Style PASS meint: Lehmann hat den Bogen wirklich überspannt. Auch wenn political correctness, hässliche Garagen und hohe Parkgebühren auch anderen auf die Nerven gehen, sollten sich Stars nicht über das Gesetz stellen.

 

Style PASS über eine wundersame Verwandlung

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