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„Für einen erfolgreichen Weg muss vieles zusammenpassen!“

Aktuell startet die Österreicherin Nicole Billa in Hoffenheim richtig durch. Die Mitzwanzigerin ist zielstrebig und nicht nur am Ball talentiert – nebenbei ist sie noch Kickboxerin. Style PASS sprach mit der sympathischen Billa über den Sport und was sie sonst noch so interessiert im Leben.

Style PASS: Hallo, liebe Nicole Billa, oder sollten wir lieber „servus“ sagen? Wo lässt es sich besser leben und kicken: In Österreich oder im Kraichgau?

Nicole Billa: Der Kraichgau ist definitiv meine zweite Heimat geworden, hier lässt es sich sehr gut Fußballspielen, deshalb bin ich schließlich schon seit 2015 in Hoffenheim und habe meinen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert, und auch die Lebensqualität ist hier sehr hoch. Ich stelle sogar immer wieder fest, dass es doch einige Ähnlichkeiten zwischen Kraichgau und Tirol gibt. Trotzdem vermisse ich natürlich meine Heimat, aber das ist ja ganz normal.

Style PASS: Aktuell starten Sie sportlich komplett durch. Haben Sie diese Karriere erwartet?

Als ich vor fünfeinhalb Jahre hergekommen bin, habe ich damit noch nicht gerechnet, denn der Sprung ist schon sehr, sehr groß. Aber ich freue mich, dass es gut läuft. Für so einen erfolgreichen Weg muss einfach vieles zusammenpassen, da kommt es zum Beispiel auch auf das richtige Umfeld und die Mannschaft an. Es steckt viel Arbeit dahinter und umso schöner ist es, dann auch belohnt zu werden.

Style PASS: Woher kommt ihr extremes sportliches Talent? Nebenbei sind Sie ja noch Kickboxerin!

Ich komme aus einer sportlichen Familie, deshalb wurde mir das in die Wiege gelegt. Ich durfte mich in meiner Kindheit in vielen verschiedenen Sportarten ausprobieren, das hat sicherlich auch eine Rolle gespielt. Außerdem habe ich allgemein einfach sehr viel Spaß am Sport. Zum Kickboxen komme ich aber nur noch sehr selten.

Style PASS: Ihr aktueller Arbeitgeber ist die TSG Hoffenheim, der mit der schnellen Etablierung einer extrem erfolgreichen Männermannschaft bekannt wurde. Wird in Deutschland genug für den Frauenfußball getan?

Die jetzige Situation macht es nicht so einfach. Aber für uns war es im vergangenen Jahr eine große Wertschätzung, dass wir unseren Spielbetrieb wie die 1. und 2. Männer-Bundesliga fortsetzen durften und somit als professionelle Spielklasse anerkannt wurden. Alle sind sehr bemüht, um die mediale Aufmerksamkeit noch mehr auszubauen, denn es ist sicherlich noch Luft nach oben.

Style PASS: Was wird privat geschaut: Männer- oder Frauenfußball?

Beides. Ich schaue sowieso fast alle Sportarten: vom Skifahren bis zum Handball und Eishockey. Auch Baseball habe ich mir vor Kurzem angeschaut. Ich finde das alles interessant, dabei bin ich eigentlich von keinem Verein ein richtiger Fan. Mich fasziniert das einfach.

Style PASS: Hatten Sie eine Spielerin als Vorbild?

Nein, das hatte ich nie.

Style PASS: Der Fußball fungiert oft auch als gesellschaftliches Brennglas: Hatten Sie Erfahrungen mit Diskriminierung innerhalb Ihres Jobs machen müssen?

Das bleibt nicht aus. Frauenfußball wird oft noch immer belächelt und nicht richtig akzeptiert. Das ist schon schade, aber ich persönlich hänge mich daran eigentlich nicht auf. Um es so zu sagen: Mich juckt es einfach nicht so sehr, wenn jemand etwas Schlechtes über den Frauenfußball sagt. Viel wichtiger ist, dass die, die sich dafür interessieren, mit viel Begeisterung dabei sind.

Style PASS: Sportliche Ziele?

Wir wollen den dritten Tabellenplatz nicht mehr hergeben und uns so die Champions League-Qualifikation sichern.

Style PASS: Fußball ist ein Sport, der dem Körper viel abverlangt. Viele Spielerinnen bauen sich schon während ihrer aktiven Zeit ein zweites Standbein auf. Wie halten Sie das?

Ich finde es gut, wenn man die Möglichkeit hat, sich abzusichern und sich neben dem Fußball etwas aufzubauen. Ich habe eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und arbeite nun zwei Tage in der Woche im Kindergarten. Für mich ist das ein guter Ausgleich und ich gehe sehr gern arbeiten. Damit bin ich momentan also sehr zufrieden.

Style PASS: Österreich hat sich auf den letzten Drücker doch noch für die EM 2022 in England qualifiziert. Freuen Sie sich, dort Tore zu schießen?

Klar! Hinter uns liegt die beste Qualifikation, die wir jemals gespielt haben und wir sind sehr glücklich, dass wir uns nach der EM 2017 wieder die Teilnahme gesichert haben. Ich freue mich sehr auf die Aufgaben, die nächstes Jahr in England auf uns warten.

Vielen Dank!

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