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Er ist wieder da
Gemeint ist allerdings nicht jener deutsch-österreichische Diktator, den Timur Vermes in seinem satirischen Debütroman so herrlich persifliert hatte, sondern Mehmet Scholl.
Über 530 Mal lief er in der Bundesliga für Karlsruhe und München auf, galt als genialischer Halbstürmer, traf 129 Mal ins gegnerische Tor, kickte in der Nationalmannschaft, wurde mir den Bayern achtmal deutscher Fußballmeister und hatte vielen seiner Kollegen eines voraus: die eigene Meinung.
Die verpackte er als TV-Experte neun Jahre lang bei der ARD in kesse Sprüche, mit denen er meist ins Schwarze traf, ehe er hinauskomplimentiert wurde.
Style PASS hat ihn sehr vermisst. Irgendwie war Mehmet Scholl abgetaucht. „Ich war zu müde, mir das alles reinzuziehen. Und dann habe ich gemerkt, ich motz' eigentlich viel zu viel, das bin auch nicht ich“. Geständnisse eines Individualisten auf dem Podcast von Toni und Felix Kroos. Doch ein bisschen hat ihn das Fieber wieder gepackt, denn er wurde nach seiner Abstinenz neulich beim Zweitligaspiel St. Pauli versus Eintracht Braunschweig auf der Tribüne gesichtet.
Er ist wieder da!
Und die Öffentlich-Rechtlichen täten gut daran, diesen eloquenten Experten zu reaktivieren. Nichts gegen den Bastian oder den Per, die können ein Spiel lesen und recht kluge Bemerkungen dazu ablassen. Doch das Charisma des Mehmet Scholl, gespeist aus Spontaneität und Wissen, fehlt ihnen. Deshalb bitte rein in die Glotze und dann vor die Glotze, fordert Style PASS.