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Ein selbstbestimmtes Leben

Der Name beinhaltet ihr Programm: Megan Rapinoe, die Fußballerin, ist einfach „mega“. In Ihrem Sport hat sie alles erreicht, was so zu gewinnen ist, sie war Weltfußballerin, sie hat mit der USA-Mannschaft zwei Weltmeisterschaften und einen Olympiasieg errungen, den Algarve-Cup gleich dreimal gewonnen, und auf nationaler Ebene war sie von Jugend an immer vorn mit dabei, „meisterlich“ sozusagen. Durchlief dabei von Highschool bis College und Universität alle Stationen, um ihr Rüstzeug zu erwerben, das sie zu einer Sport-Ikone nicht nur in ihrem Heimatland machte.

Aber Megan Rapinoe ist viel mehr als „nur“ Fußballerin, denn sie wurde zu einer Persönlichkeit, deren Vorbildfunktion aus klarer Meinung, gesellschaftlichem Engagement und Unerschrockenheit entsteht.

Sport, Mode, Authentizität

Dass sie daneben auch zu einer „Marke“ wurde, sei ihr gegönnt, denn „Frau“ lebt nicht vom Fußball-Geld allein, auch wenn sie zu einer Spitzenverdienerin wurde. Verglichen mit männlichen Kollegen etwa in der Bundesliga, wo gerade ein Herr Alaba bei Bayern 25 Millionen/Jahr für eine Vertragsverlängerung einstreichen will, oder der englischen Premier-League, besteht zwar noch gewaltiger Aufholbedarf, aber das Gehalt ist ganz ordentlich, wird durch Werbeauftritte noch versilbert, vielleicht sogar vergoldet, auch wirft ihre Modemarke einiges ab. Dennoch hat sich Rapinoe öffentlichkeitswirksam für die bessere Bezahlung für Frauen im Fußball eingesetzt.

Meinungsstark und konsequent

Aber das ist inzwischen fast ein nebensächlicher Punkt, warum Megan Rapinoe so viel an Verehrung und Bewunderung erhält. Denn aus dem Mädel aus der Kleinstadt, in religiösem Umfeld eher eingeengt, wenn auch behütet und liebevoll aufgewachsen, wurde eine selbstbewusste Frau, die sich zu ihrer sexuellen Identität (lesbisch) bekennt und mit großem Einsatz gegen Rassismus, Vorurteile und Diskriminierung jeder Art kämpft. Sicherlich hilft ihr die Popularität als Mega-Sportlerin als Eintrittskarte, etwa um mit Politikern wie Präsidentschaftskandidat Joe Biden zu diskutieren oder in viel beachteten Talkshows aufzutreten, aber all das wäre ohne Wirkung, hätte sie nicht zu gesellschaftlichen Fragen eine glasklare Meinung, die in etwa so umschrieben werden kann: Fairness, Gleichberechtigung und Wahrhaftigkeit sind Werte, die sie einfordert.

Gemessen daran konnte sie gar nicht anders, als im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2019 anzukündigen, im Falle eines Titels würde sie eine Einladung ins Weiße Haus ablehnen. Megan Rapinoe wurde Weltmeisterin, das Weiße Haus hat sie nicht betreten.

Megan Rapinoes Werdegang ist ein Plädoyer für selbstbestimmtes Leben.

Buchtipp: Megan Rapinoe - Ikone. Erschienen im Verlag Die Werkstatt, Bielefeld, mit Texten von Luca Caioli und Cyril Collot. 192 Seiten, 18 Euro.

Der Journalist Eckhard Britsch hat sich das neue Rapinoe-Buch angesehen

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