Life & Body

„Wir unterstützen keine 'krassen' Schönheitsideale!“

Wer durch Instagram scrollt wird mit voluminösen Pos und extrem schmalen Taillen konfrontiert. Steckt bei dem einen oder anderen Star nur die Genetik, Sport und gesunde Ernährung dahinter? Style PASS wurde durch das Berliner Unternehmen ICE AESTHETIC auf die so genannte Kryolipolyse aufmerksam – über aktuelle Schönheitsideale sprachen wir mit Marie-Christin Winter.

Style PASS: Das so genannte „360 Grad Bodyforming“ klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein: Fettzellen werden ohne Diät oder Sport, rein durch eine Kältebehandlung eliminiert. Worum geht es bei der „Kryolipolyse“ genau?

Marie Christin Winter: Das Wort setzt sich zusammen aus griechisch κρύος kryos = „Kälte, Eis“, λίπος lipos = „fett“ und λύσις lysis = „Lösung, Auflösung“ - es handelt sich um eine kosmetische Kälteanwendung, die Fettgewebe vermindern soll. Durch die gezielte Anwendung eines Kälte-Applikators und Vakuum können wir Körperstellen gezielt 30 bis 70 Minuten um den Gefrierpunkt hinunter kühlen, ohne dass die Haut oder das Gewebe verletzt wird. Mit dieser Methode wird nicht in den Körper eingegriffen, sei es durch Spritzen oder Nadeln. Neben der Fettbehandlung mit Kälte (Kryolipolyse), Hautstraffung und dem gezielte Aufbau von Muskelmasse mit Magnetwellen gehört auch das Fasten fest zu unserem 360° Bodyforming-Konzept, das mit seinem ganzheitlichen Ansatz gleichermaßen auf Schönheit und Wohlbefinden wirken soll.

Style PASS: Seit wann gibt es dieses Verfahren? Wie nachgefragt ist es in Deutschland?

Die Methode wurde 2010 in den USA zugelassen. Seit 2014 gibt es uns, also ICE AESTHETIC als Firma; wir vertreiben die Geräte, mit der die Kryolipolyse durchgeführt werden kann, beraten Ärzt*innen, die das Verfahren anwenden und haben in Berlin eine eigene Praxis. Von Jahr zu Jahr wird die Behandlung populärer. Die Menschen fragen verstärkt nicht-invasive Verfahren beim Thema „Schönheit“ nach. Auch weil diese Verfahren durch die Sozialen Medien wie Instagram und Stars, die offen zu nicht-invasiven Schönheitsbehandlungen stehen, bekannt werden.

Style PASS: Gibt es Risiken?

Ja. Es kann zu Blutergüssen im Bindegewebe und Schwellungen kommen, die im Regelfall aber wieder verschwinden. In sehr sehr seltenen Fällen kann es auch zu einer Zunahme des Fettdepots kommen – ein bekannter Fall war das Model Linda Evangelista, die nach einer Kältebehandlung leider mit einer Zunahme von Fettzellen zu kämpfen hatte und darüber öffentlich gesprochen hat.

Style PASS: Für welche Körperzonen eignet sich die Kältebehandlung, wo sind die Grenzen?

Wir können im Prinzip fast alle Körperzonen von den Armen bis hin zu den Waden behandeln. Bauch und Hüften werden am meisten nachgefragt und die so genannten „Reiterhosen“. Bei stark übergewichtigen Menschen, wo zu viel Hautüberschuss vorhanden ist, können wir leider nichts machen. Wir prüfen das Bindegewebe und die Verfassung der Haut im Vorfeld der Behandlung.

Style PASS: Gerade am Bauch sammelt sich das so genannte „Stressfett“ an, berät ICE AESTHETIC auch im Hinblick auf Nahrungsumstellung oder einem gesunden Umgang mit Stress? Ansonsten müssen Übergewichtige Ihr Angebot doch sicherlich regelmäßig nutzen?

Wir machen immer ein Beratungsgespräch, in dem wir uns den Patient*in vollumfänglich ansehen: Was gab es für Vorerkrankungen? Wie sind die Lebensgewohnheiten? Wie sieht es mit Sport aus?

Wir klären den Patienten dahingehend auf, dass er mitarbeiten muss – es geht nicht nach dem Motto „Zack, jetzt bin ich schlank“. Die Behandlung ist als Startschuss für eine gute Figur zu sehen - und nicht als Allheilmittel. Wer zum Beispiel oft zu Fast Food greift, beeinflusst die Ergebnisse negativ. Alle unsere Behandlungsformen und Produkte beruhen auf dem Prinzip der (Re)Aktivierung von körpereigenen Prozessen durch nicht-invasive Verfahren.

Style PASS: Was ist das aktuelle Schönheitsideal, mit dem Kund*innen zu Ihnen kommen?

In der Tat kommen Patientinnen oft mit Fotos von Kim Kardashian und fragen den „Brazilian Butt Lift“ nach – sie wollen viel Volumen am Po und eine schmale Taille. Da klären wir natürlich im Beratungsgespräch auf, was mit unseren Behandlungsmethoden möglich ist, und was nicht. Die Größe eines Pos ist auch durch die Genetik bedingt. Auch hatten wir Fälle, da kamen extrem schlanke und gut trainierte Frauen zu uns, da mussten wir schon mal Grenzen setzen uns sagen: „Hey, Du siehst doch schon super aus!“, damit es nicht ins Extreme geht. Das machen wir nicht. Extreme Schönheitsideale wollen wir nicht unterstützen.

Style PASS: Man muss ja auch sehen, dass Frauen wie Kim Kardashian „Schönheit“ und ein ausgefallenes Aussehen als Geschäftsmodell haben und dann zu fragen ist, ob das überhaupt zu “normalen“ Frauen passt.

Genau! Der „Brazilian Butt Lift“ ist zudem ein gefährlicher Eingriff: Es wird Fett von einer Körperstelle der Patientin entnommen und dann in den Po gespritzt. Es kann zu Entzündungen, Thrombosen kommen, Arterien können getroffen werden. Die Gefahr besteht darin, dass der Arzt fälschlicherweise eine Vene trifft und Fett injiziert. Daraufhin tritt eine lebensbedrohliche Fettembolie ein. Im Schlimmsten Fall bekommt der Patient zu wenig Sauerstoff und kann an einer Lungenembolie sterben.

Style PASS: Kosten?

Eine Körperzone beginnt bei uns bei 550 Euro, (das beinhaltet dann aber z.B. beide Beine.) Bei uns gilt immer eine Körperregion als eine Behandlungszone, selbst wenn zwei Applikatoren (z. B. an den Armen, Schenkeln, Waden oder Hüften) zum Einsatz kommen.

Style PASS: Gibt es die Möglichkeit der Kostenübernahme durch Krankenkassen?

Bislang leider nicht. Das ist schade, weil wir dieses Verfahren als präventiv ansehen. Invasive Verfahren wie eine Magenverkleinerung werden dagegen teilweise von den Kassen übernommen.

Vielen Dank

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